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Sicher hoch hinaus Stürze bei Kindern verhindern

Sicher hoch hinaus
Kinder sind Kletterkünstlerinnen und Kletterkünstler. Sie erklimmen Sofas, spähen aus dem Fenster oder wagen sich auf den höchsten Kletterturm. Das stärkt Kraft und Selbstvertrauen. – doch Stürze aus der Höhe können zu Verletzungen führen. Das lässt sich mit einfachen Massnahmen verhindern.

Die wichtigsten Tipps

  • Fenster sichern
  • Keine Möbel vor Fenstern oder Balkongeländern platzieren
  • Treppen oben und unten mit Gittern sichern
  • Oberes Etagenbett: Zutritt erst ab sechs Jahren
  • Kinder auf dem Spielplatz nicht auf Geräte heben

Zu Hause: sicher durchs Abenteuer «Alltag»

Zuhause gibt es viele Aussichtsplätze, zu denen sich aus Kinderaugen eine Kletterpartie lohnt: Fensterbretter, Treppen, Hochbetten, Schränke. Kleine Anpassungen helfen, die Absturzgefahr zu minimieren. Zum Beispiel bei den Fenstern: Gibt es in Haus oder Wohnung solche, die von Kindern nicht geöffnet werden dürfen, lassen sie sich mit einer Fenstersicherung sichern. Fenstersicherungen ergänzen bauliche Absturzsicherungen, ersetzen sie aber nicht.

Ein Blick auf die Platzierung der Möbel und Gegenständen drinnen und auf Balkonen lohnt sich. Steht etwas, das sich leicht beklettern lässt, vor einem Fenster oder Balkongeländer? Dann umplatzieren. Möbel wo möglich an den Wänden befestigen. Aufmerksamkeit ist bei Kindern natürlich trotzdem weiterhin gefragt: Sie können schon recht früh Möbel dorthin verschieben, wo sie sie haben wollen. 

Wer noch kleine Kinder zu Hause oder regelmässig zu Besuch hat, sollte sich um die Sicherung der Treppen kümmern. Schutzgitter oben und unten verhindern Treppenstürze.

Und noch ein Tipp fürs Kinderzimmer: Das obere Bett bei Etagenbetten ist erst ab sechs Jahren geeignet. Wenn jüngere Geschwister zu Hause sind, tagsüber die Leiter weglegen – das verhindert spontane Klettertouren.

Unterwegs und auf dem Spielplatz

Ein grosser Fels, Kletterwände oder ein Spielplatzturm: Draussen und auf Spielplätzen locken noch viel mehr Klettergelegenheiten. Wichtig ist, Kinder die Hindernisse selbst erklimmen zu lassen – und sie nicht auf hohe Elemente zu heben, die sie aus eigener Kraft nicht erreichen können. So lernen die Kinder ihre Fähigkeiten und Grenzen selbst kennen.

Ob und wie gefährlich das potenzielle Klettervorhaben ist, lässt sich durch einen kurzen Blick auf die Umgebung einschätzen: stossdämpfende Böden unter Kletter  und Balancegeräten sind ein Plus. Je geringer die Fallhöhe desto kleinerdas Verletzungsrisiko – ab etwa 1,5 m nimmt dieses merklich zu. Zusätzlich wichtig: darauf achten, dass sich keine spitzen Steine oder andere kantige Gegenstände im Fallraum befinden. 

Kleine Kinder lassen sich beim Klettern in Griffnähe begleiten. Und: Schals, Kordeln oder Velohelme gehören zum Klettern ausgezogen – so kann sich nirgendwo etwas verfangen.

Sturzfreies Klettern

Klettern ist für Kinder nicht nur ein Abenteuer: Sie trainieren damit Kraft, Koordination und Gleichgewicht, meistern Herausforderungen und lernen, eigene Fähigkeiten einzuschätzen und mit kleinen Risiken umzugehen. Das stärkt Selbstvertrauen, Konzentration und Problemlösungsfähigkeit. Mit den genannten Tipps geschieht das in einem sicheren Rahmen – und das Entdecken der Welt bleibt ein möglichst unfallfreies Abenteuer.